1

Colomba Pasquale – italienischer Osterkuchen

Buona Pasqua!

Ostern in Italien schmeckt und riecht so ganz anders als nördlich von Mittelmeer, Adria und Alpen. Das fängt mit diesen wunderbar großen Schokolade-Ostereiern an, verziert mit bunten Schleifen, verpackt in glitzerndem Papier. Es sind echte Überraschungseier, meist mindestens zehn Zentimeter groß, mit verschiedenen kleinen Geschenken innendrin, die zur Osterzeit nicht nur die Bäckereien und Fachgeschäfte, sondern garantiert auch die Herzen der Beschenkten erobern.

Ostern ist das wichtigste christliche Fest im Kirchenjahr. Es ist immer noch ein Fest für die ganze Familie, an dem sogar die Straßen der sonst so chaotischen Metropole Rom ungewöhnlich leer sind, weil Tausende zu Mamma und Papà pendeln. Dort wird gefeiert und aufwändig aufgetischt. Vor allem weiter im Süden, die Menschen um und in Neapel lieben ihre kulinarischen Oster-Traditionen. Nach einem leichten Fischgericht am Karfreitag, dem üppigen Osterbrot Casatiello, das wir schon vergangenen Woche vorgestellt haben und das oft schon am Karsamstag gegessen wird, heißt es am Ostersonntag: Bühne frei für das große Menü und die berühmte „Pastiera“ als Dessert. Der Duft von diesem Kuchen mit einer Füllung aus gekochtem Weizen, Ricotta, kleinen Stückchen Zitronat, frisch geriebener Zitronenschale und Orangenblütenwasser begleitet das Osterfest. Jede Pastiera-Bäckerin, die etwas auf sich hält und um ihr persönliches Rezept weiß, bäckt gleich mehrere Kuchen und beschenkt damit Freunde und Verwandte.

Zu Ostern fehlen darf auch nicht die Colomba Pasquale (italienisch für „Ostertaube“), oder nur „Colomba“ genannt. Es ist ein Kuchen aus Hefeteig mit reichlich Eigelb, Butter, Milch, Zucker in der Form einer Friedenstaube. Zutaten sind kandierte Früchte und verschiedene Nüsse, inzwischen oft auch kleine Schokostückchen. Die klassische Colomba erhält eine Glasur aus Eiweiß und Zucker und wird mit Mandeln verziert. Der Legende nach geht der Brauch auf die Schlacht von Legnano im Jahre 1176 zurück, als es um die Autonomie Oberitaliens vor dem Reich Kaiser Friedrich Barbarossas ging – oder um das endgültige Joch und die Abhängigkeit der stolzen lombardischen Städte. Damals sollen bei den Mailänder Truppen zwei Tauben gelandet sein, was als Verheißung göttlichen Beistands an den Lombardenbund gedeutet wurde. Das Heer Barbarossas war weit überlegen, doch die Truppen der Lombarden schlugen es gemeinsam in die Flucht. Auch dank der göttlichen Tauben?

Die Colomba eignet sich ideal als nettes Ostergeschenk. Man kann sie einfach in grünes Ostergras setzen und nett verpacken. Bei Me.Ta. haben wir die Colomba als fertigen Kuchen, die Ostereier aus Schokolade in großen Formaten und auch den gekochten Weizen und den Fior d’arancio (Orangenblütenwasser), den man für die Pastiera benötigt.

Uns bleibt nur zu wünschen: Buona Pasqua! Frohe Ostern!